Wie bei allen Gastspielen auf der Sommertour mit dem „Schinderhannes“ ist auch die Reduit in Mainz-Kastel eine ganz besondere historische Location.
Diese ist zwar erst 20 Jahre nach der Hinrichtung der gesamten hunsrücker Räuberbande durch die Franzosen von den dann österreichischen (!) Besatzern errichtet worden, ist aber auf Grund der Lage am Fluss prägnant für uns gewesen.
Von den Zinnen der Kaserne kann man genau auf der anderen Rheinseite den Richtplatz am Fort Malakoff sehen, auf dem sich am 3. November 1803 fast 30.000 Menschen versammelt haben, um dem Hinrichtungsschauspiel beizuwohnen. Bader, Schnapsverkäufer, Nutten, Beutelschneider und allerlei anderes Gesindel versammelten sich mit Hofstaat, Klerus und Obrigkeit und vergnügten sich bei Spaß, Spiel und Trunk und Guillotinensurren.
Düster aber wahr – so ist die Geschichte. Nun lassen wir ein paar Pressestimmen zu Wort kommen:
„Das Musical „Schinderhannes“ begeistert bei zwei Aufführungen in der Reduit ein Publikum, das die Darsteller mit Standing Ovation feierte. (…) Kein Zweifel: Es ist den Machern gelungen, eine außergewöhnliche Interpretation des Lebens von Schinderhannes auf die Bühne zu bringen.“ Ralph Keim, Wiesbadener Kurier
„Auch ein neues Singspiel zeichnet nun ein eher weiches Bild des Mannes, dem mehr als 200 Straftaten zugewiesen werden, darunter sogar Mord. In „Wild und frei – Der Schinderhannes“ werden in 21 Bildern Schlaglichter auf Bückler die turbulenten Zeiten zur Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert geworfen. Ausgedacht haben sich das mit Elementen von Musical und Rockshow spielende Bühnenstück die Wiesbadener Sheela Berigai und Lothar „Loti“ Pohl, die während des Corona-Lockdowns eine alte Idee aufgriffen und die Zeit fanden, sie in die Tat umzusetzen. Pohl ist Sänger der Crackers, und so lag es nah, den „Schinderhannes“ als Singspiel der wiedervereinten Band anzulegen, auch wenn mit einer Ausnahme („Nehmt den Jungs die Mäuse ab“) keine alten Crackers-Lieder erklingen, sondern neue Songs geschrieben wurden, die allerdings im gewohnten, rock-orientierten Klangbild der Band gehalten sind …“ Christian Riethmüller, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
„Wer hätte gedacht, dass man eine historische Begebenheit bzw. die Lebensgeschichte eines Rebellen der Region so wunderschön in Worte fassen, in Bilder packen, mit rockigen Klängen untermalen und so emotional inszenieren kann. Meine Erwartungen habt Ihr ordentlich übertroffen! Vor allem Eure Botschaft als Fazit der Geschichte ist heute aktueller denn je und wird mir in Erinnerung bleiben.“ Kristina Otersen, FaceBook
„Chapeau für dieses Wagnis, ein eigenes Musical auf die Beine zu stellen und mit so viel Lokalkolorit, historischem Wissen wie mystischer Verklärtheit anzureichern. Denn der Schinderhannes, das war nun wirklich kein Engel. Vor rund 220 Jahren wurde er in Mainz verurteilt und hingerichtet, auch die Guillotine wurde so erstmals öffentlich präsentiert.
Wenn man Wiesbadener und wie ich schon mit unserer Kultband „Crackers“ aufgewachsen ist, ist dieses Musical in 21 Bildern in musikalisch ergänzter Crackersbesetzung nachgerade ein Muss. Auch wenn mir Stimmen hinter den Kulissen mitteilten, dass die große, eingefleischte Fanbase der Crackers ausgerechnet in Wiesbaden eher zurückhaltend war, auf eines der beiden Konzerte in der Reduit zu gehen. Befürchteten sie nicht mitsingen zu können? Ein Musical? Ja, ein Musical. Ein rockiges, mit vielen Soli, Crackers-Sound und „Lothis“ unverwechselbarer Stimme. Und längst nicht nur seiner (…) Als Bühnenbild dient nicht weniger als die gesamte Rückwand der Bühne, die als Leinwand mit Bildern, Videos und Animationen bespielt wird. (…) Dass sich das Team um die Crackers auf so tolle Bühnenorte- und Termine verständigen konnte sollte jedem, der es bislang verpasst hat, Ansporn sein noch zu einer der Vorstellungen in Dreieichenhain (Burgfestspiele) oder Ingelheim (an der Burgkirche) zu gehen. Ich glaube, das Stück hat großes Potenzial immer wiederzukommen, sich zu verfeinern und schon bald wird auch dort wie bei den Crackers Konzerten mitgesungen.“ Mario Bohrmann, LilienJournal
Und wir bedanken uns für die feine Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendzentrum Reduit,. Und ein Dankeschön auch für die tolle gastronomische „Unterhaltung“. Diese kam vom Kulturclub Biebrich und war perfekt auf das Event ausgerichtet: deftiger Spießbraten, kaltes regionales Bier und der beste Äppler der Gegend sowie feine Weine vom Weingut Schild.
Förderung Kultursommer Rheinland-Pfalz 2023